Herausforderungen in der Kartoffelproduktion: Lohnunternehmer und Zweifel im Dialog

 Der Verband Lohnunternehmer Schweiz sucht den Austausch im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft. Grund: Wir wollen auf die Herausforderungen in unserem Segment aufmerksam machen. Welche das sind haben wir diskutiert.

 

Chips ohne Schweizer Kartoffeln?

Zum Glück ist es soweit noch nicht - noch nicht. Jedoch: Sorgen machen sich sowohl Produzenten als auch Verarbeiter. Beim Besuch im Unternehmen Zweifel Pomy-Chips AG diskutierten die Lohnunternehmer über die Herausforderungen der Kartoffelproduktion. Der Verband Lohnunternehmer Schweiz sucht den Austausch im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft. Grund: Wir wollen auf die Herausforderungen in unserem Segment aufmerksam machen. Deshalb der Besuch bei Zweifel Pomy-Chips AG am Produktionsstandort Spreitenbach (ZH). Das Unternehme ist Schweizer Marktführer von Salzsnacks, vor allem Chips. Für Zweifel hat der Einsatz von Schweizer Rohstoffen oberste Priorität. Das wird immer schwieriger.

Schere zwischen Produktion und Bedarf geht auseinander

In den vergangenen Jahren verzeichnete das Unternehmen eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 3,5 % - jährlich. Als unangefochtener Marktführer mit einem Anteil von 35,6 % strebt das Unternehmen das gleiche Ziel für die kommenden Jahre an. Paul Beck, Mitglied der Geschäftsleitung, betonte den Wunsch, idealerweise zu 100 Prozent auf Schweizer Kartoffeln zu setzen.
Da geht die Schere auseinander: Das dritte Jahr in Folge war es kein ertragreiches Jahr für die Kartoffelproduzenten: Schädlingsdruck durch Drahtwürmer, fehlende Alternativen von Pflanzenschutzmitteln, heisse und trockene Sommer. Die Folge: die Anbaubereitschaft sinkt.
Mit Paul Beck und Fabien Curty, Leiter Beschaffung Rohstoffe, diskutierten die Lohnunternehmer, Wege und Möglichkeiten wie wir gemeinsam die Risiken minimieren könnten und die Anbaubereitschaft erhöhen. Übrigens betrifft das auch den Rapsanbau, denn Zweifel verarbeitet jährlich 2700 Tonnen Rapsöl und setzt auch da auf Schweizer Herkunft. Der Rapsanbau steht ebenfalls unter Druck aus den gleichen Gründen wie oben genannt.

Auf Import angewiesen

In Jahren wie diesen, ist Zweifel auf Importe angewiesen. Der Einkauf werde ausschliesslich auf dem Spottmarkt getätigt, so Beck. Vor allem Ware aus dem Norden Deutschlands (Niedersachsen) und den Niederlanden findet den Weg in die Schweiz. Curty und Beck sehen die Herausforderungen der Kartoffelproduzenten. Sie würden tagtäglich damit konfrontiert. Lösungen suche man beispielsweise bei alternativen Sorten. Zugeständnisse wie die Senkung des Kalibers von 42 mm auf 40 mm, habe man aus Verarbeitersicht schon umgesetzt. Dabei stehe ausser Frage, dass der Qualitätsanspruch der Produkte von Zweifel keine Kompromisse zulasse, so bei beiden Herren.

Appell an die Lohnunternehmer

«Stellt bitte Eure Maschinen richtig ein», appellierte Fabien Curty. Kartoffeln mit Schlagschäden seien nicht mehr brauchbar. Immer wieder wirke man mit dieser Bitte auf Betriebsleiter ein und könne es nicht oft genug betonen.

In den kommenden Jahren will Zweifel Teile der Produktionshallen erneuern. Zudem hat sich das Unternehmen die CO2 Neutralität auf die Agenda geschrieben. Ein maximal forderndes Projekt, bei dem das Unternehmen die Gespräche mit den Landwirten suchen wird.
Der Chipshersteller will im Export wachsen, wobei Chips ein heikles Produkt sind und die Frischegarantie ein Versprechen des Unternehmens ist.

Einblick in die Produktion

Der Rundgang durch die Produktion vom Lager bis zur Fritteuse im Grossformat und Verpackung begeisterte die 40 Teilnehmenden. Nur wenige Betriebe bieten einen so direkten Einblick ihre Produktionsabläufe. Anschliessend gab es Knabberspass mit Chips in allen Varianten.
Das Unternehmen Zweifel, das jährlich etwa 25.000 Tonnen Kartoffeln verarbeitet, arbeitet mit 350 Schweizer Kartoffelproduzenten zusammen. Die beliebteste Sorte sind Paprikachips. Die Gewürzmischung ist seit dem Jahr 1964 ein streng gehütetes Geheimnis und wurde nie verändert.

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